DRK-Medienpreis-Logo-e1688642802981 DRK Medienpreis 2024 - das sind die Preisträger:innen

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zeichnete am Abend des 15. August vier herausragende journalistische Arbeiten in den Kategorien Text, Audio, Video und Social Media mit dem DRK Medienpreis 2024 aus. Aus rund 150 bundesweiten Einsendungen wählte eine neunköpfige Jury aus Bremer Medienexpert:innen die besten Beiträge aus, die aktuelle sozialpolitische Themen beleuchten und Menschen zeigen, die sich in unvorhergesehenen Lebenssituationen befinden. Im Rahmen der Preisverleihung im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft, moderiert von Kirsten Rademacher (buten un binnen/Radio Bremen), wurden im Beisein der Bürgerschafspräsidentin Antje Grotheer sowie dem Vorstandsvorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Bremen Bernd Blüm die DRK Medienpreise 2024 übergeben an:

Andreas Wenderoth mit „Liebe im Aquarium“ (Kategorie Text)

Senta Höfer mit „Nach der Arbeit hängen die Kleider ihre Menschen auf“ (Kategorie Audio)

Astrid Schult mit „Zirkus is nich – Dominik und die Suche nach der verlorenen Kindheit“ (Kategorie Video)

sowie Nicole Wrede mit ihrem Instagram-Kanal „hibbelmors_inklusive“ (Kategorie Social Media).

Vier Preiskategorien – vier Gewinnerbeiträge

Mit Audio-Einspielern und Filmclips zu den Gewinnerbeiträgen erhielt das Publikum kleine Einblicke in die gekürten Werke. Je Preiskategorie hielt ein Pate oder eine Patin aus der Jury eine Laudatio, in der die Besonderheiten der Gewinnerbeiträge hervorgehoben wurden.

Kategorie Text

Andreas Wenderoth
Liebe im Aquarium
Reportagen, Dezember 2023

In seinem berührenden und von sprachlicher Virtuosität getragenen Text über eine schicksalsgeplagte Frau, die in einem Berliner Zoo-Aquarium zur Ruhe und Harmonie findet, die ihr eigenes Leben nie hatte, habe Autor Andreas Wenderoth „mit magischen Bildern und sprachlicher Suggestion ein wunderbares Porträt geschaffen“, das sich von allen anderen Einreichungen für den DRK Medienpreis abhebe, so die Jury in ihrer Begründung. „Das Porträt eines Menschen medial aufzuzeichnen, ist ein Format, das immer eine besondere journalistische Herausforderung darstellt, weil es eine emotionale Nähe zum Gegenstand der Berichterstattung erfordert, die zugleich die Gefahr birgt, sich darin zu verlieren.“ Dem Preisträger sei es gelungen, „das Aquarium glaubhaft als einen nahezu sakralen Ort zu präsentieren, der alles heilt“, gaben die Laudatoren und Jury-Mitglieder Gabriele Brünings, freie Journalistin, und Otmar Wili Weber, ehemals Redakteur und Moderator bei Radio Bremen, bekannt.

https://reportagen.com/reportage/liebe-im-aquarium/

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Kategorie Audio

Senta Höfer
Nach der Arbeit hängen die Kleider ihre Menschen auf
Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk, Juni 2023

In ihrem essayistischen Feature gibt Autorin Senta Höfer den Erfahrungen und Träumen rumänischer Schlachthofarbeiterinnen eine Stimme, die in deutschen Betrieben beschäftigt und in Sammelunterkünften untergebracht sind. „Mit ihrem Beitrag hat die Journalistin ein wichtiges und doch oft vergessenes Thema in die Öffentlichkeit gebracht. Sie gibt denen ein Gehör und damit auch ein Gesicht, die in Deutschland unliebsame Arbeiten erledigen. Sie erklärt, was die Arbeiter:innen antreibt. Warum sie hier sind, und trotz Krankheiten und fehlender Schutzkleidung weiterarbeiten. Wie sie in einer Art Parallelgesellschaft leben, ohne direkten Kontakt zu Deutschen oder gar einer Integration in die deutsche Gesellschaft“, sagte Jury-Sprecherin Regine Suling-Williges, Vorsitzende des Bremer Landesverbandes des Deutschen Journalisten Verbandes DJV auf der Preisverleihung. Neben ihr ist Bernd Schneider, Pressesprecher für die Bereiche Soziales, Jugend und Integration bei der Hansestadt Bremen, Jury-Sprecher für die Kategorie Audio.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-dok5-das-feature/audio-nach-der-arbeit-haengen-die-kleider-ihre-menschen-auf-100.html

Kategorie Video

Astrid Schult
Zirkus is nich – Dominik und die Suche
nach der verlorenen Kindheit
WDR, April 2023

In ihrer aufrüttelnden Reportage schildert Autorin Astrid Schult den Lebensweg von Dominik, dem Armut, eine überforderte Mutter und ein gewalttätiger Stiefvater die Kindheit gestohlen haben, und der trotzdem sein mittlerweile erwachsenes Leben meistert. „Astrid Schult erzählt Dominiks Geschichte auf eindrückliche Art und Weise. Sie erzeugt eine große Nähe zu ihren Protagonisten, ohne aufdringlich zu sein. Lässt sie für sich selbst sprechen. Indem sie Dominik die Wege von damals noch einmal gehen lässt, schafft sie einen emotionalen Kontrast. Fast fühlt es sich so an, als würde man sich selbst zurückerinnern.“, findet Jury-Sprecher Felix Krömer, Moderator des Magazins buten un binnen bei Radio Bremen, auf der Preisverleihung. Der Preisträger-Beitrag sei „herausragend. Er schafft es eben nicht nur, emotional aufzuwühlen und aufzurütteln. Er schafft es auch, den Diskurs anzuregen.“ Die Laudatoren für die Kategorie Video zu denen neben Felix Krömer auch Jens Schnieders, Redakteur und Moderator bei sat 1 regional, sowie Dorothee Krumpipe, Pressesprecherin der Bremischen Bürgerschaft, angehören, betonten weiterhin, dass der Film innerhalb der Gesamtjury kontrovers diskutiert wurde, weil er auch die Frage nach „Grenzen des Voyeurismus“ aufwerfe.

https://www.ardmediathek.de/video/menschen-hautnah/zirkus-is-nich-dominik-und-die-suche-nach-der-verlorenen-kindheit/wdr/

Kategorie Social Media

Nicole Wrede
hibbelmors_inklusive
Instagram, 2023

Nicole Wrede berichtet in ihrem Kanal auf Instagram über den Alltag mit behinderten Kindern. In ihren Beiträgen und Storys „stecken viele für uns als Gesellschaft wichtige Informationen, die einerseits einen Einblick geben in die Gefühle, die pflegende Eltern 24/7 begleiten, andererseits in politische Rahmenbedingungen, in die Sozialgesetzgebung und auch in unser oft unbeholfenes und ausgrenzendes Verhalten, mit dem behinderte Menschen und ihre Angehörigen regelmäßig konfrontiert sind“, urteilt die Jury in ihrer Begründung. „Durch das Teilen ihrer Erfahrungen schafft Nicole Wrede Sichtbarkeit für Herausforderungen, aber auch Freuden des Familienalltags mit einem behinderten Kind.“ Die Preisträgerin habe einen digitalen Ort für Austausch inklusiver Familien untereinander geschaffen, dies sei ein wichtiger Beitrag zum öffentlichen Diskurs über Inklusion“, sagten die Jury-Laudatorinnen Sandra Lachmann, Digitale Strategin und Content Creator, und Sylvia Schuchardt, Leitung Marketing & Öffentlichkeitsarbeit beim DRK Kreisverband Bremen, auf der Preisverleihung.

www.instagram.com/hibbelmors_inklusive

Impressionen der Verleihung

Der DRK Medienpreis

Weitere Informationen zur Jury des DRK Medienpreises 2024 finden Sie online unter https://drk-medienpreis.de/die-jury/. Durch den Abend führte Kirsten Rademacher, bekannt als Moderatorin des täglichen TV-Magazins „buten un binnen“ (Radio Bremen).

Zum 18. Mal würdigte das Deutsche Rote Kreuz mit dem DRK-Medienpreis journalistische Arbeiten, die sich mit den sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes beschäftigen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität.

Mit Blick auf die sich verändernde Medienlandschaft wurden die früheren Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen und Digitale Medien bereits im vergangenen Jahr angepasst. Seit 2023 wird der DRK Medienpreis in den Kategorien Text, Audio, Video und Sonderkategorie Social Media verliehen. Insgesamt wurden rund 150 Beiträge für den DRK Medienpreis 2024 eingereicht.

Der DRK Medienpreis 2024 ist dank Bremer Sponsoren mit einem Gesamtwert von 12.000 Euro dotiert.

Sponsoren_2024_Logobalken DRK Medienpreis 2024 - das sind die Preisträger:innen